Newsletter des Tierschutzvereins Hallertau u. U. e.V.
Liebe Vereinsmitglieder, liebe Tierfreunde,
Herbstzeit ist Igelzeit. Wie so viele Sprüche ist auch dieser durch den Klimawandel nicht mehr aktuell.
Wir haben Mitte Februar und während wir uns über mildere Temperaturen freuen, stellt das unsere Winterschläfer vor große Probleme: Die Tiere wachen auf, der Magen knurrt, die Energiereserven sind knapp, Parasiten und Krankheiten schwächen sie zusätzlich und kein Futter weit und breit. Wenn es länger mild ist, dann funktioniert die Steuerung des Winterschlafs nicht mehr richtig und die Tiere können aktiv werden. Dazu braucht der Igel auch früher Energie und verbraucht dafür das sogenannte braune Fett. Wenn es dann aber wieder kälter wird, fehlt den Tieren die Energie für den eigentlichen Frühjahrsstart.
Oft heißt es, dass ein Einzelner allein die Welt nicht retten kann. Aber er kann die Welt dieses Igels retten. Wie das geht? Ganz einfach: Wenn Sie aktuell einen Igel sehen, benötigt dieser auf jeden Fall Hilfe. Stellen Sie hochwertiges Katzenfutter und Wasser zur Verfügung. Sichern Sie das Tier und lassen Sie einen prüfenden Blick drauf werfen.
Jeder Igel, der jetzt in Obhut genommen wird, benötigt eine umfassende medizinische Versorgung. In der Wärme vermehren sich die Innenparasiten massiv. Kein Tier ist parasitenfrei. Igel können dadurch binnen kürzester Zeit kippen und versterben. Auch wenn sie gut aussehen oder der Kot gut aussieht, das kann ein Laie nicht beurteilen.
Bitte immer fachkundige Hilfe holen, damit wenigstens die Erstversorgung mit Darmsaugwurmprophylaxe und Kotuntersuchung gemacht wird. Und am Anfang nur ganz wenig Futter anbieten.
Helfen kann auf jeden Fall eine Igelstation, Tierschutzverein oder Tierarzt.
Bitte zögern Sie nicht , Hilfe zu holen, wenn Sie einen zu früh erwachten Igel finden. Hier ist zeitnahe und vor allem auch sachkundige Hilfe dringend erforderlich.